Eigentlich soll man ja das ganze Jahr über Wildvögel füttern, damit sie dann, wenn sie es dringend brauchen, auch wissen, wo es was Feines gibt. Allerdings gibt es sehr kontroverse Meinungen zum Thema Ganzjahresfütterung. Aber jetzt im Herbst ist es wirklich an der Zeit, den kleinen gefiederten Freunden draußen geeignetes Futter anzubieten. Zur Winterfütterung findet man hier sehr hilfreiche Infos, wie zB auch eine Auflistung welche Vögel überhaupt welches Futter mögen und brauchen.

Und ist es nicht einfach wundervoll, den Vögeln dabei zuzusehen, wenn sie sich dann wirklich über das angebotene Futter freuen und hermachen? Darum finde ich es besonders schön, die Kinder miteinzubeziehen und deshalb haben wir mal wieder was fürs Vogelfutter zusammen gebastelt.

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Und zwar haben wir Fettkuchen für die Vögel gemacht. Das Grundrezept dafür lautet:

  • 100g ungehärtetes Fett (tierisches Fett ist besser verwertbar für die Wildvögel, aber pflanzliches ist auch gut geeignet – wir nehmen Kokosfett)
  • 100-150g Körner, Nüsse, Nußmehl, Haferflocken, Vollkornmehl, Rosinen, Insekten…
  • evtl. etwas flüssiges Öl, damit der Kuchen nicht zu hart wird, wenn er friert

Das Fett wird in einem Topf bei nicht zu großer Hitze geschmolzen. Dann wird die Futtermischung untergemischt und alles etwas abkühlen gelassen. Und schon kann das Fettfutter verwendet werden – zB in Behälter gefüllt, zum Knödel geformt oder auf Tannenzapfen oder Baumrinde geschmiert.

Ich nehme übrigens sehr gerne die Energiekuchenmischung von Vivara für unsere Fettkuchen (das Mischungsverhältnis steht bei der Produktbeschreibung) und auch sonst bekommt man dort vieles, was man zum Herstellen von Fettkuchen braucht und natürlich generell das ganze Jahr über gutes und artgerechtes Vogelfutter.

Aber nun zur Bastelei =)

FUTTERRÖLLCHEN

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Für die Futterröllchen braucht man:

  • leere Klorollen (aus einer Rolle werden 2 Futterröllchen)
  • breites durchsichtiges Klebeband
  • Vorlagen zum Ausmalen oder als Schablone für eigene Motive oder zB Geschenkpapier
  • Stöckchen
  • Schere, Kordel oder Wolle mit dazu passender (längerer) Nadel

Anleitung:

Wer die Vorlagen zum Ausmalen verwenden möchte, kann sie in tatsächlicher Größe, also ohne Skalierung, ausdrucken und dann ausschneiden und anmalen oder als Schablone benutzen.

Die Vorlage ist absichtlich eine ganze Ecke schmaler als die halbe Klorolle lang ist, damit wir später eine breite Klebekante haben, wo Klebeband auf Klebeband trifft.

Die Klorolle wird komplett mit dem breiten Klebeband umklebt. Je nach Breite des Klebebands reichen hier zwei Umrundungen der Rolle; um jedes Ende eine.

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Die Klebebandschicht soll die schöne Borte, die wir gleich aufkleben, vor dem Fett schützen, das unweigerlich vom Fettfutter in die Pappe der Klorolle ziehen wird und sonst unschöne Flecken macht. Nebenbei macht sie unsere Papprollen etwas witterungsbeständiger und stabiler.

Nun wird die ausgeschnittene Borte mit der bunten Seite auf die Klebeseite des Klebebands platziert; und zwar so, daß sie möglichst mittig liegt, mit gleichmäßig großem Abstand zum Klebestreifenrand. Das Ganze sieht jetzt ähnlich aus wie ein Pflaster =D

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Die Borte wird jetzt so um ein Klorollenende geklebt, daß der Klebestreifen mit der Rollenkante abschließt.

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Das Gleiche machen wir nochmal am anderen Ende der Klorolle.

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Dann wird die Klorolle mit einer Schere oder einem Messer säuberlich halbiert.

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Die Röllchen sind jetzt fertig und können mit der Fettfuttermischung gefüllt und im Kühlschrank ausgehärtet werden. Dazu kann man sie gut (mit der geraden Kante) auf ein Brettchen mit Backpapier oder Frischhaltefolie stellen.

Die noch sichtbare Pappe wird sich stellenweise durch das einziehende Fett verfärben, aber nach meiner Erfahrung hält das Klebeband trotzdem noch gut darauf und unsere hübsche Borte ist ja durch die Klebebandschicht vor Flecken geschützt.

Wenn das Futter gut ausgekühlt und festgeworden ist, wird mit der Nadel die Wolle/Kordel mittig durch die Röllchen gezogen, von Pappseite zu Pappseite. Unter jedes Futterröllchen knoten wir ein Stöckchen in die Kordel; so bleibt das Röllchen auf seinem Platz und die Vögel können sich sogar dran festhalten, wenn sie mögen.

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FUTTERDOSE

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Für die Futterdose braucht man:

  • eine große leere Konservendose (zb 800g Katzenfutterdose) ohne scharfen Rand !!! (bei Aufrißdosen den scharfen Rand mit einem Hammer nach innen umlegen, oder die Dose mit einem Sicherheitsdosenöfner öffnen)
  • lange Kabelbinder (je nach Länge reicht einer, oder man muß mehrere miteinander verbinden)
  • ein Stöcken, das etwa handbreit länger als die Höhe der Dose ist
  • Aufhängekordel
  • doppelseitiges Klebeband
  • Stoffreste in ca 2 cm breiten Streifen -entweder aneinandergeknotet oder -genäht – dann mit einer Länge von etwa 150cm
  • Seitenschneider oder Messer zum Kürzen der Kabelbinderenden, evtl Bastelkleber

Anleitung:

Zuerst befestigen wir mit dem Kabelbinder das Stöckchen und die Aufhängekordel an der Dose. Dazu legen wir den Kabelbinder mittig um die Dose herum und fassen das Stöckchen auf der einen Seite und die Kordel auf der gegenüberliegenden Seite mit ein. Sollte der Kabelbinder zu kurz sein, kann man einfach zwei ineinanderstecken. Wenn alles richtig platziert ist, wird der Kabelbinder ordentlich festgezogen, das „Köpfchen“ habe ich dabei gerne auf der Unterseite, da es später einen kleinen Hubbel unter dem Stoff macht. Das Ende vom Kabelbinder kann jetzt abgeknipst werden.

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Wer keine Kabelbinder zur Hand hat, kann sie auch durch eine stabile Schnur ersetzten. Die Dose wird allerdings später durch das Futter ziemlich schwer, gerade die Aufhängekordel sollte also wirklich fest an der Dose befestigt sein und auch nicht verrutschen können.

Jetzt ist das doppelseitige Klebeband an der Reihe. Es soll die Stoffstreifen später an Ort und Stelle halten. Dazu werden ein paar passende Streifen zurechtgeschnitten und längs entlang der Dose verteilt aufgeklebt.

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Die Schutzfolie ziehen wir ab und können jetzt den Stoffstreifen um die Dose wickeln. Anfang und Ende des Streifens kann man dabei etwas unter den nächsten Streifen stecken und zur Sicherheit noch mit einem Tupfen Bastelleim fixieren. Die Stoffstreifen sollten sich immer ein wenig überlappen.

Und so sieht das dann aus:

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Die Stoffreste für den Stoffstreifen der linken Dose wurden zusammengenäht, für die rechte Dose -geknotet.

So, jetzt können auch die Dosen mit dem Fettfutter gefüllt werden und im Kühlschrank aushärten.

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Die bunten Stoffe auf der Dose sehen nicht nur schön aus, sie bieten den Vögelchen auch zusätzlichen Halt.

Unser hübsches Vogelfutter kann jetzt draußen in Bäume, Büsche und Futterhäuschen gehängt werden. Ich finde, es ist auch eine schöne Idee zum Verschenken und die Vögelchen werden es euch in jedem Fall danken.

Falls ihr noch mehr Ideen zur Verwendung von leeren Konservendosen braucht, habe ich hier und hier und hier und hier vielleicht noch was für euch.